Zweifarbig Pulverbeschichten

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  • Zweifarbig Pulverbeschichten

    Hallo zusammen,

    ich würde gerne meine Felgen (Schwarze 17" Behr) zur Hälfte gelb Pulvern lassen und die andere Hälfte schwarz lassen.

    Ich habe mich bei den Betrieben hier in meiner Gegend erkundigt ob die sowas für möglich halten und anbieten.

    Möglich ist es, aber sie bieten es nicht an, da sie noch keine Erfahrungen damit gemacht haben.
    Für ein Experiment ist mir dann das Geld und die Felgen doch etwas zu schade, wenn etwas schief geht.



    Hat jemand von euch einen Beschichter der das kann und macht?

    Lackieren wäre evtl. auch eine Alternative aber Pulverbeschichten ist mir eigentlich schon lieber!



    felix
  • hi

    zufälligerweise bin ich pulverbeschichter und kann dir sagen das,
    das geht weil ich das täglich in meinem betrieb mache :D

    leider machen wir nur industrieelle sachen und nehmen keine kleinen privataufträge an.

    aber wenn du willst kann ich mal nachfragen ob wir mal ne ausnahme machen können :!:
  • wenn er überhaupt drauf schaut, könntest du sagen, dass du sie lackiert hast (will jetzt aber niemanden zum tüv-betrug anstiften :P) ... ich denk nicht dass der den unterschied feststellen kann ...

    der wird eher auf die felgenbreite schauen, und ob der 160er hinterreifen eingetragen ist ;)


    hat schon jemand erfahrungen mit dem reifenwechsel von pulverbeschichtetetn felgen? ... meine lackierten felgen haben schon beim ersten reifenaufziehen gelitten :(
    ... wenn motocross einfach wäre, dann würde es fußball heißen :P
  • Original von KlaNe 87
    wenn er überhaupt drauf schaut, könntest du sagen, dass du sie lackiert hast (will jetzt aber niemanden zum tüv-betrug anstiften :P) ... ich denk nicht dass der den unterschied feststellen kann ...

    der wird eher auf die felgenbreite schauen, und ob der 160er hinterreifen eingetragen ist ;)


    hat schon jemand erfahrungen mit dem reifenwechsel von pulverbeschichtetetn felgen? ... meine lackierten felgen haben schon beim ersten reifenaufziehen gelitten :(


    also ich habe bei meinen gepulverten PVM Rädern schon mehrmals jetzt die Reifen gewechselt und es hält immernoch wie am ersten tag ;)
    Muss dazu sagen das ich aber auch immer mit schonhebeln arbeite sprich nicht mit den planken Metall Hebeleisen.(oder unterlegen von Kunststoffschützern.
    R.Force Racing
  • Lackierungen haben halt eine extreme Oberflächenspannung, deshalb platzt auch gerne mal ein große Fläche ab. Kannst dir also vorstellen was bei Steinschlägen passiert, während Kunststoff deutlich widerstandsfähiger ist.
    Pulvern ist defintiv ein Standard im Offroad/ Supermoto Bereich. :top:
    http://www.husaberg-forum.de/wbb2/thread.php?threadid=93
  • @F:
    Die Begründung des TÜV-Ingenieurs war:
    "Durch die Wärme bei Vorgängen wie Pulverbeschichten oder Eloxieren kann es zu Gefügeveränderungen im Aluminiumwerkstoff kommen, sodass die Festigkeit der Felge drastisch abnimmt.
    Bei Felgen, die bereits bei der Herstellung Eloxiert oder Pulverbeschichtet wurden, ist dieser Effekt durch weitere Wärmebehandlungsvorgänge
    oder bestimmte Legierungsbestandteile des Aluminiums vernachlässigbar klein gehalten.
    Beim polieren von Aluminiumfelgen kann es zu ähnlichen Schädigungen des Aluminiums kommen. Deshalb ist nur lackieren oder folieren zulässig."

    Ich denke nicht, dass Du eine ABE vorzeigen musst, Du musst nicht einmal zum TÜV.
    Solange es die selben Teile bleiben, musst Du auch nichts eintragen lassen, glaube ich.
    Es sind doch Deine Originalfelgen, die Du machen lassen willst, oder habe ich was überlesen ?(

    Es gibt jeden Falls keine Vorschriften oder Einschränkungen in der Farbgestaltung Deiner Fahrzeuge.
    Lediglich zu den dafür erforderlichen Werkstoffbehandlungen.

    Laut dem Tuner meines Vertrauens, soll es auch einen speziellen Klarlack von Mercedes-Benz geben, der extrem unempfindlich gegenüber Steinschlägen und Ähnlichem sein soll.
    Der könnte gut geeignet sein.
    Aber genau weiß ich das nicht, da musst Du selbst noch mal recherchieren.

    @KlaNe 87:
    Ja, ich dachte halt nur, dass ich das mal anmerke, weil's ja in unserer STVO diese wunderschöne Klausel: "Unwissenheit schützt vor Strafe nicht" gibt und man muss ja niemanden in's Messer laufen lassen.
    Was F dann macht muss er ja entscheiden ;)
    Aber an meiner gab's auch immer ein paar nicht so wirklich STVO-verträgliche "Personifikationen" :D
  • Punkto Wärmebehandlung ist bei den Temperaturen die der Pulverbeschichter zum Einbrennen (140-200°C)
    einsetzt, eher eine positive Materialveränderung zu erwarten.
    Die 140-200°C werden in der Regel auch zu "Auslagerung" von Aluminium verwendet.
    Hier sehr schön erklärt:
    google.ch/#hl=de&sclient=psy-a…a50ea17f&biw=1599&bih=899

    Aber das ist beim Tüv und bei der Schweizerischen MFK ein immer gerne verwendetes Schreckgespenst
    von wegen Festigkeitsveränderung bei blablabla.
    Aber als Anwender ist es von Vorteil, wenn man sich der Vorgänge im Material bewusst ist.
    Viele Grüsse Sandro

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von AirfoX ()

  • Ok?!
    Na gut!

    Ich hatte zwar schon Werkstoffkunde 1 und 2,
    aber mit der Wärmebehandlung von Aluminium wurde sich da nicht befasst.
    Nur so ziemlich alles was mit Stahl zu tun hat, deswegen habe ich mich da auf den netten Herrn vom TÜV verlassen.
    Aber im Rennsport ist's ja auch erlaubt und da treten weit höhere Belastungen als im Straßenverkehr auf, stimmt schon.

    Ich glaube ich muss noch mal meinen Prof. dazu befragen, weil irgend einen Grund muss es ja geben, warum die TÜV-Ingenieure "Nein" sagen.

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Thors-Hammer ()

  • Bin gespannt was dein Prof sagt.
    Besonders im Zusammenhang mit Magnesium-Alu Legierungen.

    Punkto Experten oder Ing beim Tüv/MFK:
    Die wollten mir beim Vorführen eines Überrollkäfig in einem Golf1 schon weismachen,
    ich müsste die Gurtpunkte wo ich die Hosenträgergurten montiert habe, mit 1300kg
    testen lassen. Als wenn ein Deutscher Automobilkonzern etwas macht, was nicht schon geprüft sein soll...

    Seit diesem Ereignis weiss ich, dass die nicht immer mit offenen Karten spielen.
    Viele Grüsse Sandro

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von AirfoX ()

  • @F:
    Nein, abplatzen würde sie nicht.
    Deshalb mach man das ja bei hoch beanspruchten Teilen, weil Lack eben Risse bekommen könnte, aber abplatzen würde auch der Lack nicht, wenn er gut verarbeitet ist.

    @AirfoX:
    Ich war heute bei meinem Prof. für Werkstofftechnik und Bruchmechanik und habe ihn zu der Problematik befragt.
    Seine Antwort war eindeutig.
    Grundsätzlich verliert Aluminium, durch Wärmebehandlungen, an Festigkeit.
    Bei Stahl ist das anders, diesen kann man durch Wärmebehandlungen Härten und Vergüten und somit dessen Festigkeit erheblich steigern.
    Um die Festigkeit von Aluminium-Magnesium-Legierungen zu steigern, wird das Werkstück nach der Fertigstellung dem sogenannten Ausscheidungsglühen unterzogen.
    Hierbei werden bestimmte Legierungsbestandteile aus den Aluminiumkristallen ausgeschieden, die zu einer Festigkeitssteigerung des Werkstoffs führen.
    Es müssen die Glühtemperatur, die Glühdauer und die Abkühlphase genau eingehalten werden, um den gewünschten Effekt zu erzielen.
    Wird diese Aluminiumlegierung erneut auf hohe Temperaturen erhitzt, wie sie beim Eloxieren oder Pulverbeschichten auftreten,
    lagern sich die vorher ausgeschiedenen Legierungsbestandteile wieder in die Aluminiumkristalle ein. Der Kristallabstand verringert sich und die Festigkeit sinkt erheblich.
    (Ja, die Temperaturen beim Eloxieren und Pulverbeschichten sind für Aluminium hoch)
    Da eine Motorradfelge ein auf Schwingung beanspruchtes Bauteil ist und somit eine entsprechende Schwingfestigkeit aufweisen muss, ist eine nachträgliche Wärmebehandlung hierbei nicht zulässig.
    Wurde das Eloxal bzw. das Farbpulver bereits beim Ausscheidungsglühen auf den Werkstoff aufgebracht, ist es dem Hersteller möglich, für die benötigte Schwingfestigkeit zu garantieren.

    Fazit:
    Nachträgliche Wärmebehandlungen von Aluminiumwerkstoffen sind mit Vorsicht zu genießen und in den wenigsten Fällen ratsam.

    Soll heißen: Der nette Herr Inschenör vom TÜV hatte recht.

    Die obigen Informationen stammen von meinem Prof.,
    Aber ich habe hier auch noch mal was zum nachlesen, damit ich wenigstens einen kleinen Nachweis erbringen kann.
    de.wikipedia.org/wiki/Ausscheidungsh%C3%A4rtung

    Gruß Thor