Warum ist der Berg Motor so anfällig?

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  • Warum ist der Berg Motor so anfällig?

    Hi! Woraus resultiert eigentlich die geringere Haltbarkeit der einzelnen Teile einer 650 Berg im Gegensatz zu heutigen Sportmodellen (EXC) oder LC4 wie 690.

    Mich interessiert einfach das Technische dahinter ob es z.B. möglich wäre einen Berg Motor nachzubauen dessen Haltbarkeit deutlich höher wäre oder woran man hier an seine Grenzen stößt.
  • RE: Warum ist der Berg Motor so anfällig?

    EXC finde ich nicht gerade haltbarer!

    Ich denke es liegt beim 650er bis 2004 an den fast vollen 650cc (644) und dem Mega Hub! Dazu die Geschwindigkeit des Kolbens usw.
    Was für Lager sollen das auf Dauer aushalten?
    Glaub schüttel oder Sonny hat dazu mal nen guten Bericht geschrieben u.a Schwachpunkte der 650
    Ab 2005 wurde der Hub 2mm gekürzt was 628cc ergab (KTM kurbelwelle)
    Dieser Motor war bis 2008 relativ gut haltbar
    Ansonsten sag ich nur! Das ist ein rennmotor...kannst mit LC4 oder SMC 690 nicht vergleichen finde ich
  • Mir ist klar das er nicht vergleichbar ist mit einem LC4 Motor aber meine Frage ist warum?

    Eine akutelle EXC hat folgende Wartungsintervalle:
    Kurbelwellenlager 135 Stunden
    Ventilspielkontrolle alle 30 Stunden
    Ölwechsel alle 30 Stunden

    das ist für mich klar besser wie bei einer 650er ebenso gelten die 570er auch als Standfester.

    Und das mit dem Hub erklärt sich mir auch nicht da ein Standfester 690 Motor mehr Hub und eine größere Bohrung hat.

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Platium ()

  • Ein 650er Motor ist mit seinem Gewicht von unter 30 kg in dieser Hubraumklasse ungeschlagen.
    Umsonst ist die Berg nicht wesentlich leichter als die hier angesprochene "Konkurrenz"
    Gruss SAM
    Auch Vegetarier beißen nicht gerne ins Gras.

    Aktuell bestückt mit :
    Kreidler Florett ´BJ 65 Eiertank, SV 650N-´00, FS 650e-´06,
    und per pedes Antrieb Specialized FSR Comp :)
  • ..ja der alte husaberg-motor basierte noch auf einer luftgekühlten zweitakt-konstruktion 8o von husqvarna aus den 70ern o.s. ..man machte einen sehr einfachen..ultraleichten viertakter mit wassermantel daraus ..husaberg trieb das konzept dann gem. der firmenphilosophie immer weiter ins extreme ..haltbarkeit war ein entwicklungsziel..hehe für ein rennwochenende ..bis zum nächsten hätte man ja wieder zeit zum schrauben ..man müsste die komplette grundkonstruktion überdenken und überall verstärkungen und versteifungen reinbringen ..einige lager grösser dimensionieren ..die schmierung gescheiter auslegen ..um ihn haltbarer zu machen ..der spätere 70°-motor war ein ktm-kind ..ingeniös berechnet und konstruiert ..ne ganz andere nummer und nicht zu vergleichen..
    ..."wir werden sehen" ...sagte der blinde...
  • Kennt sich jemand mit dem Berg Motor ganz genau aus wo die meisten Probleme der Schmierung sind. Ist die Berg überhaupt reichlich gekühlt mit dem kleinen Ölkreislauf? Was ich so mitbekommen habe sind auf jedenfall die Kurbelwellenlager zu klein dimensioniert. Ich hab schon von Umbauten gehört die den Durchmesser aufbohren und größere/festere Rillenkugellager verbauen.

    Soweit ich weis wiegt ein 625 LC4 Motor 38,5 kg und der der 690 soll darunter wiegen aber da hab ich noch keine Messwerte bekommen nur "mundpropaganda" mit ca. 35 kg.

    Danke schonmal für eure Antworten! :)

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Platium ()

  • Mein 650er Motor wiegt ungefähr 28 kg, wenn ich mich noch richtig erinnern kann.
    Ist echt ein handliches Teil.
    690er nur 35 kg, das ist mal interessant, dachte der wäre schwerer.
    Gruß Sam
    Auch Vegetarier beißen nicht gerne ins Gras.

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  • Ja 35 wurde mir gesagt einen Beweis hab ich nicht gesehen und finde dazu auch nix. Aber ich denke mir mal 7 kg unterschied ist verkraftbar. Aber der Berg Motor ist ja auch eine alte Konstruktion.

    Weis jemand wieviel der Rahmen der Berg eigentlich wiegt?

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Platium ()

  • Kenne eine 650er Berg die Ü200 H mit erstem Kolben, KW u.s.w. hatte.

    Alles ne Sache der Pfelge und Wartung ;)

    Und nat. wer se fährt, warmfahren u.s.w. Die mit den Ü200 h wurde auch gut auf der Strecke geprügelt.
    Gummierte Seite nach unten, Lackierte nach oben ;)

    www.RForce-Racing.de

    #118
  • Original von Platium
    Mir ist klar das er nicht vergleichbar ist mit einem LC4 Motor aber meine Frage ist warum?

    Eine akutelle EXC hat folgende Wartungsintervalle:
    Kurbelwellenlager 135 Stunden
    Ventilspielkontrolle alle 30 Stunden
    Ölwechsel alle 30 Stunden

    das ist für mich klar besser wie bei einer 650er ebenso gelten die 570er auch als Standfester.

    Und das mit dem Hub erklärt sich mir auch nicht da ein Standfester 690 Motor mehr Hub und eine größere Bohrung hat.


    Wenn ich bedenke was die SMR 560 so für Lebenszeiterwartung hat, dann ist die Berg im Vergleich zu dieser ne Transalp
    http://www.husaberg-forum.de/wbb2/thread.php?threadid=93

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von El Marv ()

  • Original von El Marv
    Original von Platium
    Mir ist klar das er nicht vergleichbar ist mit einem LC4 Motor aber meine Frage ist warum?

    Eine akutelle EXC hat folgende Wartungsintervalle:
    Kurbelwellenlager 135 Stunden
    Ventilspielkontrolle alle 30 Stunden
    Ölwechsel alle 30 Stunden

    das ist für mich klar besser wie bei einer 650er ebenso gelten die 570er auch als Standfester.

    Und das mit dem Hub erklärt sich mir auch nicht da ein Standfester 690 Motor mehr Hub und eine größere Bohrung hat.


    Wenn ich bedenke was die SMR 560 so für Lebenszeiterwartung hat, dann ist die Berg im Vergleich zu dieser ne Transalp


    genau marv
    die ham ja auch nur 0,8l öl ;)

    der 690er is ein motor für die straße! keiner für rennen...viel zu klobig...is zwar der stärkste single der welt (laut ktm werbung) aber trotzdem eher was für straße
  • Original von Platium
    Mir ist klar das er nicht vergleichbar ist mit einem LC4 Motor aber meine Frage ist warum?

    Eine akutelle EXC hat folgende Wartungsintervalle:
    Kurbelwellenlager 135 Stunden
    Ventilspielkontrolle alle 30 Stunden
    Ölwechsel alle 30 Stunden


    wie sonny schon geschrieben hat, basieren die motoren bis 08 ja auf den husqvarna zweitaktern. die motoren bis 2000 hatten aber noch einen entscheidenden vorteil: die ausgleichswelle war noch ne separate welle vor der kw. durch die neue konstruktion ab 01 konnte zwar platz gespart werden, aber die kw-lager sind ein gutes stück nach außen gewandert. damit wirkt dort ja deutlich mehr drehmoment.
    die jbs-racing-leute haben für gespanne größere lager eingebaut (gehäuse ausgefräst). außerdem haben die einen motor selbst entwickelt, der großteils auf dem alten motor basiert und 1l hubraum hat.
    also mit (deutlich) größeren kw-lagern wäre das problem der 644er schonmal behoben :top: .

    woraus sich die ventilspielintervalle ergeben wäre mal interessant zu erfahren, von jemandem der an motoren entwickelt. rein theoretisch kann es ja eigentlich nur am ventil liegen, welches sich stärker in den sitz arbeitet bzw. längt. aber warum sind zb die 570er genügsamer? (und das trotz tendenziell höhere drehzahlen)

    grüße
    flo
    "Träume nicht dein Leben - Lebe deinen Traum!" :top:
  • Was macht die 650 Berg zu einem Sportmotor und die 690 smc zu einem Straßenmotor?

    Mir gehts hier um die Technischen Aspekte nicht um irgendein Motor schlecht zu machen und Antworten wie "ist ein Sportmotor" oder hält im vergleich zu einer Husky 570 ewig sind nicht unbedingt technische Antworten ;)

    Hey Flo ja ich habe mir gedacht das die Ventilführungen bei den neueren Modellen vll. eine andere Randschichthärtung besitzen damit sich die Ventile nicht so schnell einarbeiten können.

    Viele schreiben ja sie haben Ihre AGW ausgebaut und merken nicht viel Unterschied das würde ja dann auch schon die Lager entlasten und zur Haltbarkeit beitragen.

    Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von Platium ()

  • naja, die führung ist fürs ventilspiel eher nebensächlich. es geht um den sitz. durch die ultrastarken konischen ventilfedern wirken dort auch tatsächlich gewaltige kräfte. im husaberg-wiki stehen einige erfahrungen zu umbauten mit anderen nockenwellenprofilen und dass für originale motoren die doppelten, zylindrischen ventilfedern absolute ausreichend sind (und den ventiltrieb schonen). außerdem ist der effekt der "zu" starken ventilfedern abgebildet (ventil ziehts in den sitz rein).

    ich hab meine agw ausgebaut. im gegensatz zu deiner vermutung ist das tendenziell schlecht für die kw-lager, da in sehr niedrigen und sehr hohen drehzahlen ungewollte schwingungen dazu kommen. diese sind nicht so schlimm, wie bei nem kaputten pleuellager (füße/hände bleiben durchblutet), aber höchstwahrscheinlich ungesund für die kw-lager.

    entscheidend wäre eine konstruktive änderung, vollständig ohne agw, oder halt wie bei den alten motoren bis 2000 mit extra welle, die nur durch ein ca. 5mm breites zahnrad auf der kurbelwange angetrieben wird. (zum vergleich agw ab 01 ca. 10-12mm breit)
    in beiden fällen rück das betroffene kw-lager näher an die kurbelwange ran.
    für supermoto bzw. straße allgemein braucht man meiner meinung nach nicht unbedingt ne agw. am deutlichsten ist nämlich der einfluss bei geringen drehzahlen. da hackt der antrieb was zusammen :tongue: :rolleyes: ... also für gelände ungeeignet.

    grüße
    "Träume nicht dein Leben - Lebe deinen Traum!" :top:
  • ..der unterschied ist..dass der bergmotor quasi ein mofagehäuse hat..aus dem mehr rausgequetscht wurde..als es zwecks standfestigkeit gut gewesen wäre ..das gehäuse und dünnwandig..biegt und windet sich bis zum erbrechen der innereien ..der schluck öl tut ein übriges ..penibelst zusammengebaut..ohne die toleranzen auszunutzen..gut gewartet und mit sinn und verstand eingesetzt halten sie eben doch oft bis meist länger als befürchtet ..deshalb auch die auf den ersten blick schwachsinnigen wartungsintervalle ..nicht weil dann ständig was verschlissen wäre..sondern um vorher zu agieren..damit der motor immer frisch bleibt ..er verschleisst selten schleichend..er platzt vorher..wenn man die wartung verpennt und/oder vom schrauben mit weissen handschuhen und mikrometerschraube keine ahnung hat ..das problem liegt meist wie so oft zwischen den ohren..

    ..edit: ..in 12 jahren berg-fahrer- und -schrauberei hab ich das ventilspiel fast immer nur geprüft..weil es i.o. war ..eingestellt immer nur nachdem das kipphebelgehäuse mal runter war..
    ..."wir werden sehen" ...sagte der blinde...

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von sonny ()

  • @Sonny
    Zwischen einem Mofa Motorgehäuse und einem Berggehäuse besteht in Sachen Material noch ein riesen Unterschied. Kann man doch gar nicht vergleichen. Die Berg Motorengehäuse sind an sich schon recht stabil gewesen. Wenn man sich mal so ein altes Gussgehäuse bis 2003 ansieht, auch von der Materialstärke, dann hätten die eigentlich nie reißen dürfen. Das liegt ja meistens an Verarbeitungsmängeln, denn viele hatten ja überhaupt keine Probleme. Is halt keine Großserienqualität ala KTM gewesen, die die neusten Standards erfüllten.
    Und Du willst mir auch nicht ernsthaft erzählen, daß Du in den 12 Jahren nie das Ventilspiel nachstellen mußtest, außer wenn der Decklel runter war. Also das finde ich jetzt lachhaft. Dann wäre praktisch kein Verschleiß in Deinem Ventiltrieb gewesen. Undenkbar. Wahrscheinlich hast Du jedes Jahr die Ventile gewechselt? Selbst wenn das Kipphebelgehäuse runter war und die Ventile vorher stimmten, muß man nicht zwingend neu einstellen. Das doch unlogisch.
  • ..wegen der ventile:
    hab ich das ventilspiel fast immer nur geprüft
    ..und hin und wieder halt auch mal bisschen nachgestellt ..find ich gar nicht so lachhaft ..und nach kipphebelgehäusedemontage pauschal per 48° verdrehung eingestellt..weil man das einfach so macht..nachdem man was auseinander hatte ..vllt. ist die dichtmasseschicht bisschen dünner oder dicker als zuvor ..der grund fürs schrauben war immer nur ölsabberei ..ventile hab ich noch nie neu gemacht ..beim 501er gab es gar keinen grund je besorgt zu sein ..beim kauf des 650er-motors später waren die sitze im kopf total im arsch aber die ventilteller wie auch die schäfte absolut i.o. ..so richtig langzeiterfahrungen hab ich mit dem auch nicht ..er läuft ja nur paar bescheidene rennstündchen pro saison ..allerdings muss ich hier doch immermal am ventilspiel leicht nachstellen..aber sehr minimal ..vllt. so 10...15° an der einstellschraube..

    ..und das mit dem "mofa-gehäuse" war ja auch nur eine leichte übertreibung..um eines der grundsätzlichen probleme zu verdeutlichen ..hab auch gar nicht behauptet..dass sie ständig gerissen seien..sondern dass sie sich unter dem einfluss der auftretenden kräfte längen und verwinden..
    ..."wir werden sehen" ...sagte der blinde...

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von sonny ()