Zündkurve FE 501 IgniTech

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  • Zündkurve FE 501 IgniTech

    Moin,
    ich habe mir eine IgniTech Sparker DC-CDI-P für meine FE501 gekauft.
    Ich wollt ma fragen ob jemand vielleicht eine Zündkurve hat die gut funktioniert.
    Wenn nicht würde ich mich auch über Tipps und Tricks zum Programmieren freuen.
  • Moin,

    hab das gleiche Problem wie Du. Ich konnte es noch nicht lösen, aber vielleicht habe ich ein paar Anhaltspunkte für Dich, die Dir weiterhelfen können.

    Der "richtige" Weg:
    Du könntest über reverse-engineering versuchen die "originale" Zündkurve rauszubekommen, und die dann einfach auf Deine IgniTech übertragen. Dafür musst Du "nur" eine funktionierende SEM-Anlage in einen Aufbau packen, bei dem Du die Drehzahl stufenlos verstellen kannst (evtl. geht's mit einer Drehbank oder einem Fräszentrum). Die manuelle Methode wäre dann die Zündung in Schritten von z.B. 200rpm abzublitzen und die Winkel der Vorzündung zu notieren. Hierfür brauchst Du ein Stroboskop mit Zündwinkelverstellung... den Aufwand hierfür kann man auch beliebig in die Höhe treiben (Oszilloskop, Drehwinkel messen, etc.). Als Ergebnis hättest Du dann einen Zündkurve, die nahe an der originalen Kurve liegt.
    Professioneller ist es aber, das ganze von einem Motorspezialisten machen zu lassen, der für jede Motordrehzahl das Gas-Luftgemisch mitloggen kann. Das sollte bei so einem Motor knapp über dem stöchiometrischen Verhältnis (optimale Verbrennung) liegen. Da erkennst Du dann auch, ob beim Öffnen der Drosselklappe/Gasschieber das Gemisch abmagert oder überfettet.

    Hier mal ein Beispiel einer FC 501 von 2000:


    Ich kann es nicht mit Sicherheit sagen, aber ich glaube sowas macht auch der Peter Forster von FP-Engineering. Bin mir aber nicht sicher - frag halt mal.

    Es gibt da aber noch den anderen Weg über probieren und Abschätzen. Pack ich am besten in den nächsten Post, sonst wird's ziemlich lang...
  • Zum selber programmieren Deiner IgniTech CDI brauchst Du erstmal folgendes:
    1. PC (z.B. laptop) mit Betriebssystem Windows XP, oder Windows 7 - ich weiß nicht ob neuere Betriebssysteme mit den Treibern zurechtkommen.
    2. Serial-to-USB-Adapter
    3. USB-Verlängerungskabel um Adapter mit Laptop zu verbinden
    4. 12V-Stromversorgung: entweder als externes Netzteil oder direkt von Deiner Batterie
    5. Aktuelle Software von IgniTech ignitech.cz/en/stahnout


    Es gab mal Probleme mit älteren Versionen der IgniTech-Zündung, da konnte die statische Vorzündung (base advance) nicht richtig eingestellt werden. Also sicherheitshalber auch die Datei zum Firmware-Update der CDI runterladen.

    Wenn Du die CDI an die Stromversorgung hängst und das USB-Interface anschließt, kannst Du eine Verbindung herstellen und die Werte Deiner CDI auslesen. Hier mal ein nicht so gutes Beispiel von meiner CDI (zu viel Vorzündung - also bitte nicht übernehmen!!!!)
  • Zündkurve
    Ziel bei der Optimierung der Zündkurve (Vorzündung) ist es, den sweet-spot zu treffen, bei dem Der Motor die meiste Leistung abdrückt. Das heißt, den Zeitpunkt für die kontrollierte Verbrennung des Gasgemisches (Expansion) so zu wählen, das der Kolben bei der Aufwärtsbewegung durch zu frühzeitige Gas-Expansion nicht gebremst wird und das Deine Verbrennungsenergie bei zu später Expansion des Gemisches (Kolben wieder auf dem Weg nach unten) nicht "verpufft". Aber diesen Punkt zu finden hängt von vielen Sachen ab (google mal nach "Ignition Advance") und Du wirst merken, dass es schnell kompliziert werden kann.

    Dein Zündzeitpunkt wird von der CDI berechnet. Der Rotor/Polrad überstreicht mit einem Metallstreifen die Pick-Up-Spule des Stators. Jetzt wird eine Spannung in der Spule induziert und je nach Polung hat die zuerst eine positive oder eine negative Polarität. Bei IgniTech heißt das CKPS (CranKshaft Position Sensor).
    Die statische Vorzündung (base advance) wird durch den Winkel zwischen dem Ende des Metallstreifens und der Pick-Up-Spule festgelegt. Bei Motoren an denen die Position des Pick-Ups nicht verändert werden kann, kann man die Vorzündung nur durch Kürzen oder Verlängern des Metallstreifens auf dem Polrad einstellen. Diesen Wert kannst Du auch nicht per Software festlegen. Die Software braucht aber den korrekten Wert, um die Differenz zu den anderen Zündwinkelwerten berechnen zu können. Das heißt, tatsächlicher base advance am Motor und in der CDI sollten übereinstimmen.


    Bei meinem Bild im letzten Post kannst Du ja sehen, dass ich meine CDI mit aberwitzigen 47° Vorzündung bekommen habe. Das kann natürlich nicht funktionieren. Deshalb ging das Teil bei ca. 6000rpm auch krachend aus. Ich vermute der Vorbesitzer hat sich im CDI programmieren geübt :P

    Ich kann Dir noch keine "funktionieren Werte" für die IgniTech liefern, da ich es selbst erst noch richten muss. Aber soviel vorab. Maximaler Vorzündungswinkel von 36° sollte machbar sein. Wenn's noch etwas höher gehen soll, dann würde ich eher einen Fachmann zu Rate ziehen.

    Der Kurvenverlauf ist typischerweise degressiv (siehe Bild):



    Mehr kann ich Dir erst sagen, wenn ich ausprobiert hab.

    Gruß,
    ede
  • Danke auf jeden Fall für die vielen tipps.
    Also ich hab eine Verbindung zum PC und ich kann die CDI auch programmieren.
    Mir fehlt im Prinzip nur eine Kurve.
    Kann man die Kurve auch so Programmieren, dass es leichter ist sie mit dem Kickstarter anzubekommen?
    Also im ganz niedrigem Drehzahlbereich sozusagen was ändern.
    Und ganz oben rechts kann man ja Husaberg 4T SEM und soetwas auswählen.
    ich habe aber einen Stator von Electrex world oder so, soll ich trotzdem Husaberg 4T SEM auswählen, da ich ja immernoch den standart Magnetring habe wo mehrere Magnete drin sind die vorher zur Stromversorgung der CDI dienten.
  • Ich hab am WE folgendes ausprobiert:
    Husaberg Polrad/Rotor + Husaberg Original CDI (Husaberg Part. No: 250293-01) + Electrex/HPI-Stator --> funktioniert!

    Wenn Du von außen auf den Lichtmaschinendeckel guckst, musst Du den Stator ganz nach rechts drehen (auf Spätzündung) und dann ca. 1mm wieder zurück - in dieser Position anschrauben. Wenn Du den Motor mit dem Stroboskop abblitzt, dann stehen die Markierungen vom Polrad knapp vor dem oberen Schraubenloch und auf der Electrex-Seite kann keine Markierung sein, denn das ist genau zwischen zwei Spulen!

    Die andere Variante mit einer neuen Kurve auf der CDI hab ich noch nicht probiert - aber ich kann Dir mal ein paar Anhaltspunkte schicken - was Du damit machst ist natürlich in Deiner eigenen Verantwortung.

    Ich hab in dem Bild hier mal folgendes dargestellt:
    • roten Kurven: Das was ich auf meiner CDI gefunden habe -- Die Kurve A ist meiner Meinung nach Schrott - 47° Vorzündung - welcher Motor soll damit laufen?
    • grünen Kurven: Aus einem Husaberg Prospekt abgeschätzt - nicht gemessen - also reine Spekulation. Damit lande ich aber bei 32° Vorzündung - das ist auch, was ich in einem anderen Forum über die originale Husaberg CDI gelesen hab.
    • schwarze Kurve: Aus einem screenshot von FP-Engineering aus dem Internet nachgebaut - also dafür gibt's auch keine Garantien.



    Meine persönliche Einschätzung - Probier zuerst die "geschätzten" Kurven aus dem Husaberg Prospekt. Die sehen am harmlosesten aus. Die Kurve von FP-Engineering sehen schon etwas "sportlicher" aus. Die roten Kurven von meiner CDI würde ich gar nicht probieren, da ich die bei mir ja auch Probleme machen (höchstens noch Kurve B - aber NICHT KURVE A).

    Die Zahlenwerte aus dem Bild such ich Dir nochmal raus.


    Zum niedrigen Drehzahlbereich - mit dem Kickstarter ist die Husaberg eigentlich immer zu starten - meiner Meinung nach. Sollte das nicht funktionieren, dann ist entweder Deine "Kickstart-Technik" falsch und der Motor überfettet, oder das ganze Setup ist noch nicht richtig eingestellt (Auto-Dekompressionsmechanismus, Vergaser, Zündung, ...).
  • Wenn Du beim Modell "Husaberg 4T SEM" auswählst, dann fällt der Teil mit der Einstellung "Polarity CPS" weg. Da könnte man einstellen, ob die Pick-Up-Spule zuerst eine positive oder negative Spannung induziert (positive/negative/self search). Da dieser Teil aber "entfällt", gehe ich davon aus, das die Software die richtige Einstellung hart einprogrammiert bekommen hat.

    Direkt darunter kannst Du "Ignitions per Revolution" einstellen. Bei mir hatte der Vorbesitzer "1 ignition per revolution" eingestellt. Das ist eigentlich eine Einstellung für 2-Takt-Motoren. Damit bekommst Du einen Zündfunken im Arbeitstakt (Gasgemisch komprimiert... Kolben läuft nach unten...Auslassventil öffnet...Kolben läuft nach oben...jetzt kommt der 2. Zündfunke).
    Beim 4-Takter macht das eigentlich nur Sinn, wenn der Pick-Up-Sensor auf dem Nockenwellenrad sitzt. Ich vermute für diese Konstellation steht die Option "1 ignition per 2 revolutions (camshaft)". Aber woher soll die Ignitech wissen, auf welchen der beiden Umdrehungen der Zündfunke kommen soll? Diese Optionen sind leider auch im Ignitech-Manual nicht erklärt.

    Daher: Entweder bei Ignitech nachfragen oder einfach ausprobieren :P