Husaberg Aufklärung

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  • Husaberg Aufklärung

    Hallo erstmal, mein Name ist Martin und ich habe vor mir eine husaberg zu kaufe, nur mir fehlen noch wichtige Informationen.
    1. Welche Modelle gibt es überhaupt von den Bergs?
    2.wie siehts von der Wartung aus?
    3.ist eine Berg zu empfehlen wenn man zb nur zur Arbeit und ab und zu Ausfahrten macht und zum staunten?
    4. Was ist der ungefähre Preis wo das Preis Leistungsverhältnis stimmt?

    Wen ihr noch Infos habt die ich gebrauchen könnte sagt mir bitte :)

    Danke im voraus
    LG Martin
  • Hallo Martin,

    ich versuche im folgenden deine Fragen bestmöglich zu beantworten.
    zu 1) Schau dir mal folgenden Link an der angepinnt ist. Hier erhältst du eine detaillierte Übersicht über Modelle und technische Änderungen.
    Husaberg Modell FAQ - Modelle. Baujahre und Schwachstellen (aka "welche soll ich kaufen?")

    zu 2) Hier scheiden sich häufig die Meinungen. Aber das hängt ganz davon ab wie du die Maschine bewegst: gelegentlich Enduro fahren, Sumo auf Strecke oder beinahe tägliche Nutzung. Die Husabergs sind halt Wettbewerbsmaschinen, trotzdem bei Pflege und regelmäßiger Wartung haltbar. Wie häufig man nun den Ölwechsel macht bzw. wie viele Stunden man mit dem gleichen Öl fährt bestimmt durchaus die Haltbarkeit. Vollgasetappen auf der Autobahn sind möglich aber darunter leidest du und die Maschine.
    Ansonsten Wartung nach Handbuch machen (10-15 h Öl- und Ölfitilterwechsel) und Spaß haben. Eine Motorrevision ist zwar irgendwann immer fällig, doch etwa mit den 70 Grad Modellen hättest du je nach Vorbesitzer eine standfeste Basis.

    zu 3) Für tägliches Pendeln sind andere Maschinen (Einzylinder) eher geeignet (690 SMC-R, Husqvarna 610, Yamaha 250 X). Wenn du jetzt nur pendelst, nicht gerade Autobahn, und die Maschine immer auf Temperatur kommt, kannst du die Ölwechselintervalle etwas strecken und durchaus als "Alltagsmoped" nutzen. Jedoch stören Vibrationen und erhöhter Kraftstoffverbrauch auf Dauer. Zum Stunten sind die Husaberg-Enduro-Modelle den KTMs ähnlich, was also funtkionieren sollte. :D

    zu 4) Der Preis ist halt so 'ne Sache. Zuerst müsstest du dich mal für ein Baujahr entscheiden und dann eine Hubraumklasse wählen. Die älteren Modelle wirst du natürlich günstiger bekommen als die der letzten Produktionsjahre. Ich persönlich würde zu einem Modell aus den Jahren 2009-2012 raten. Das sind die Bergs mit den 70 Grad Motoren, die allseits als sehr standfest gelten. Da diese Husabergs rare Ware sind, sind die Preise halt etwas höher.
    Preis-Leistungsverhältnis stimmt dann wenn die Maschine regelmäßig gewartet wurde und der Preis mit dem Zustand einhergeht. Konkrete Zahlen zu nennen ist immer schwierig, aber für 3500 - 4500 € solltest du schon potente Maschinen finden.

    Ich hoffe ich konnte dir einen ersten Überblick geben. Bei weiterem Interesse kannst du auch mal das Forum weiter duchrstöbern zu bekannten Problemen des jeweiligem Modells.

    Freundliche Grüße

    Chris
  • Danke für die schnelle Antwort.
    Mein Modell wäre die husaberg Fs 570.
    Doch was für ein baujahr und wie siehst bei der mit den wartungen aus da es ja auch eine wettbewerbsmaschine ist, oder? Muss ich da auch alle 10-15 Stunden öl Wechsel machen? Das wäre ja dan ca jedes Monat 1 bis 2 mal?

    LG
    MARTIN
  • Die Husaberg FS570 wurde meines Wissens nach nur 2010 als richtige FS gebaut. Es gibt häufig die Umbauten von FE auf FS.
    Die 570 ist natürlich sehr begehrt und ich verfolge die Inserate auch immer mal wieder. Teilweise sind das schon horende Summen die das
    verlanngt werden. Aber ich kann dir aus Erfahrung sagen, dass der 570er Motor halt wirklich von zahm bis Attacke alles kann, auch wenn ich meine als
    Enduro betreibe.
    Ich mache alle 15 h Öl- und Filterwechsel. Aber wie schon gesagt, das ist halt nur eine Empfehlung und du kannst die Intervalle schon mal auf 20-30 h strecken ohne das du Sorgen haben musst, dass dir der Motor gleich verreckt. Betriebsstunden in Kilometer "umzurechnen" ist schwierig, du solltest aber porblemlos mit der FS 1500 km mit moderatem Drehzahlniveau fahren können.

    Du möchtest deine potentielle 570er also mehr oder weniger als Moped für Alltag und Freizeitspaß haben?
    Abschließend musst du für dich selbst entscheiden, wie wichtig dir regelmäßige Wartungen sind und wie viel du fährst.

    Bei weiteren Fragen gerne nochmals melden.
    Hast du den schon ein konkretes Inserat im Auge?

    Freundliche Grüße

    Chris
  • Gibt's auch ne husaberg mit weniger wartungsintervallen?
    Ich weiß das die Leistung nicht aus dem Nichts kommen kann aber das Motorrad wär nur mein Hobby und wie schon gesagt würd ich nur vl zur Arbeit und am Wochenende fahren.
    Wenn es keine wartungsärmere gibt muss ich wohl zu ner ktm smc r 690 oder suzuki Dr z 400 sm gfreifen

    LG
    Martin
  • Meines Wissens nach nicht.
    Nur zur Klarstellung: Du kannst eine 570 schon täglich bewegen, aber du hast halt Einbußen in Komfort und Verbrauch sowie den höheren Wartungsaufwand. Motortechnisch sollte das ansonste kein Problem sein.

    Ich würde dir gerne die optimale Husaberg für deinen Verwendungszweck empfehlen, aber nach der suchen wir glaube ich alle.
    Ansonsten halt SMC/SMC-R, DRZ, WRX 250X oder schau mal nach der BMW G650 X Moto.

    Freundliche Grüße

    Chris
  • Selbst eine SMCR 690 mit den langen Wartungsintervallen von 10000km, das ist nicht gesund. Das Öl ist nach dieser langen Laufzeit komplett verschlissen und die Dinger hören sich dann wie eine Schrotmühle an. Kumpel von mir fährt eine 17er 690 SMCR, der macht auch alle 2500 km das gute 15W60 Factory Line von Motul neu rein. Außerdem sind die ollen 690er schwer und behäbig gegeüber einer 570er. Der 70Grad Motor ist schon so ziemlich der haltbarste unter den Sportenduros und Du kannst ohne Probleme 2500km auf der Straße mit dem Öl fahren.
  • Husa600 schrieb:

    Selbst eine SMCR 690 mit den langen Wartungsintervallen von 10000km, das ist nicht gesund. Das Öl ist nach dieser langen Laufzeit komplett verschlissen und die Dinger hören sich dann wie eine Schrotmühle an. Kumpel von mir fährt eine 17er 690 SMCR, der macht auch alle 2500 km das gute 15W60 Factory Line von Motul neu rein. Außerdem sind die ollen 690er schwer und behäbig gegeüber einer 570er. Der 70Grad Motor ist schon so ziemlich der haltbarste unter den Sportenduros und Du kannst ohne Probleme 2500km auf der Straße mit dem Öl fahren.
    Die KTM 690er und Husky 701 haben dermaßen Ölverdünnung im Schiebebetrieb das Man(n) sowieso "ständig" Öl nachkippen muss. Von daher bleibt das Öl dort NIE 10.000km im Motor. Liest sich aber als sehr geiles Verkaufsargument. Hatte selbst besagtes Fahrzeug. Sonst sind die schon mit der beste Kompromiss wenn man kein Bock auf Service hat aber dennoch mal 180km/h , oder BAB, ballern will oder einfach mal eine Tour von 400 km machen möchte, ohne danach eine Reha beantragen zu müssen. Die Kipphebel kommen aber nach 10-20.000km. Da kannste dir schon mal welche hinlegen.... Sonst äußerst robust und haltbar die Dinger.

    Wie du schon sagst finde ich auch das die 70 Grad Motoren was feines sind und auch echt haltbar. Würde die Modelle auch empfehlen. War mit der FX450 sehr zufrieden.. EInziges Manko - ich find die Bikes könnten nochmal 5-10 kg weniger Gesamtgewicht haben. Sonst bester Kompromiss zwischen Leistung , Gewicht und Haltbarkeit im "Sumo Sektor."

    Grüße
    -El Sindbad Suhlo #493
  • @Husa600,
    Genau exakt das gleiche wollte ich auch schreiben.
    Aber ich wollte auch keine große Diskussion wieder lostreten nur wegen einem kleinen Detail. Von daher hab ich's so stehen lassen. ;)

    Im Schiebebetrieb (und es ging ja um Ölverdünnung im Schiebebetrieb) gibt es eine Verdünnung, da der Gashahn zu ist (egal ob Vergaser oder Einspritzer).

    Im Schiebebetrieb gibt's nur erhöhten Ölverbrauch aufgrund der kurzen Kolbenbauform (Kolbenkippen). Dadurch schmuggelt sich in diesem Betriebszustand "etwas" Öl an der Laufbüchse oder eben Zylinderlaufwand vorbei.

    Ölverdünnung entsteht durch schlampige revisionsintervale und somit erhöhte Verschleißerscheinungen, sowie durch zu fett eingestelltes Gemisch.
    Wenn dann noch der Ölwechsel alle heilige Zeit gemacht wird, hat man eben eine viel zu wässrige Ölkonsistenz.
    Folgedessen, schmuggelt sich das "Öl" noch leichter und noch mehr an der Zylinderlaufbahn vorbei "im Schiebebetrieb"!

    Aber das wird im Video sowieso auch Recht gut erklärt.

    Ölwechsel öfter machen (auf die paar Euro kommt's ja wirklich nicht an) , Motor auf guten Landswert einstellen/oder einstellen

    lassen, und die Ölkonsistenz des Grundöl höher wählen.

    Ich zb. fahr in meiner berg ein 20W50.
  • @Big Beast
    beim Vergaser ist nicht ganz so, selbst bei geschlossenem Schieber kommt beim Vergasermotor durch den noch herrschenden Saugrohrdruck ein wenig Benzin über den Düsenstock und Nadelkonus in den Brennraum. Das ist aber marginal. Beim Einspritzer gibt es einige Sensoren (Drosselklappensensor, Saugrohrdruck) die dem Steuergerät mitteilen, daß die Drosselklappe zu ist und somit wird auch nichts mehr eingespritzt.
  • Danke für die Beiträge,
    Ich zieh mir die Tage das Vid mal rein und gebe auch nochmal meinen unqualifizierten Kommentar dazu ab ;) Aber, Nein, ich meinte/meine Tatsache Ölverdünnung im Schiebetrieb..

    Es ist aber schon wieder einige Monde her das ich die 690 SMCR pilotiert habe und mich mit dem Thema beschäftigte. Muss mich ehrlich gesagt erstmals wieder einlesen. Habe das Thema jetzt einige Jahre nicht mehr angerührt, da Fahrzeug verkauft. Nicht das ich was durcheinander haue. Wenns jetzt zum Ende des Jahres auf Arbeit etwas ruhiger( hoffentlich ;( ) ist geh ich das nochmal an. Wenn ich ich net irre hatten die Katis da noch was inner ECU (im closed loop) was das ganze begünstigt, im Schiebebetrieb.


    Unabhängig davon.. hab ich direkt ne Frage aufgeschnappt. Drosselklappe zu ist nicht gleich zu(100%)?! Dann wäre der Ofen doch aus. Die Drosselklappe(n) schließen halt weiter, aber ganz geschlossen sind die wohl nie oder nur wenn Motor nicht läuft. Wenn der Motor im Leerlauf ist muss doch auch eine Drehzahl generiert werden. Und das passiert doch übers Gemisch durch die Drosselklappe. Oder reicht das "schleppen" des Fahrzeuges aus um es am Leben zu halten..? Die Frage ist wie lang würde sowas theoretisch gehen.. (hmm mal laut gedacht, sry :lach: )

    EFI und Gaser würde ich als 2 Paar Schuhe betrachten. Ist jedenfalls ein Interessantes Thema. 8)
    Grüße
    -El Sindbad Suhlo #493
  • @Tony
    das Problem beiden 690ern und 701ern ist , daß das Mapping im viel genutzten Teillastbetrieb so programmiert ist, daß die genannten Fahrzeuge in diesem Bereich sehr fett laufen und dadurch einen erhöhten Kraftstoffeintag begünstigen. Dadurch entsteht dann eine Ölverdünnung. Und nein, wenn das Steuergerät den Drosselklappenwinkel von dem Sensor erhält und der Motor im Schiebebetrieb läuft, wird kein Benzin eingespitzt. Das nennt man Schubabschaltung. Im Rennbetrieb wird da mit der Leerlaufdrehzahl experimentiert um die Motorbremse zu verändern. Bei den letzten Vergasermotoren, ZB. Kawasaki ZX-6 oder ZX-9R gab es zum Schluss Magnetabschaltventile an der Schwimmerkammer, die dafür gesorgt haben, wenn sich der Motor im Schiebebetrieb befindet, daß kein Kraftstoff mehr angesaugt wird.